Europäische Exclusivmodelle 60er Jahre
Entstehungsgeschichte
Wie in Frankreich, so kommt auch im restlichen Europa die Barbiemode der 60er Jahre oft nicht so gut bei den Müttern der kleinen Barbieliebhaberinnen an. Sie finden die Barbie Kleidung zu mondän und übertrieben und zu sehr Hollywood-Like.
So macht Philippe Mayer, der Gründer der französischen Spielzeugfirma Jouets Rationells, der Mattel zu diesem Zeitpunkt in Frankreich vertritt und der für den Verkauf der Barbiepuppen in Frankreich verantwortlich ist, mehrere Vorstöße bei Mattel, um zu veranlassen, dass spezielle Kleidungssets für den europäischen Markt entworfen und hergestellt werden. Zu diesem Zeitpunkt ist der Markt für Barbiepuppen in Europa jedoch im Vergleich zum US-Markt so klein, dass es für Mattel keine Überlegung Wert ist, extra Geld für die Entwicklung europäischer Modesets zu investieren.
Zudem ist in den USA kein Verständnis vorhanden, weshalb die US-amerikanischen Kleidungssets in Europa nicht so gut ankommen sollten. Immerhin sind die Designs der regulären Barbie Bekleidung ursprünglich auch von Pariser Modeschöpfungen inspiriert. Jedoch wird diese Mode sehr dem amerikanischen Geschmack angeglichen und entspricht zu diesem Zeitpunkt nicht dem der europäischen Frauen, die mehr Eleganz und Chic erwarten.
Deshalb entschließt sich Philippe Mayer nach ungefähr zwei Jahren vergeblicher Bemühungen im Jahr 1965 dazu, die Sache in die eigenen Hände zu nehmen. Er engagiert Anne Marie Crivelli, die seine Ehefrau mit Kleidern ausstattet und die auch für einige bekannte französische Designer wie zum Beispiel Nina Ricci Mode entwirft, mit ihm zusammenzuarbeiten und für Barbie Modesets zu kreieren, die dem europäischen Geschmack und der Pariser Haute Couture mehr entsprechen.
Mayer arbeitet bereits 1964 schon einmal mit Crivelli zusammen. Sie ist von ihm damit beauftragt, einige Barbie Outfits dieser Zeit in für Frauen tragbaren Größen herzustellen. Es handelt sich um 21 Barbiekleider, darunter After Five und Senior Prom, aber auch sechs Skipper-Kleidungssets sind darunter (unter anderem Red Sensation und Flower Girl). Diese Kleidungsstücke sollen als Marketingmaßnahme in einer Veranstaltung nach Art der Modeschauen in Paris - zusammen mit Barbie - der breiten Öffentlichkeit präsentiert werden.
An dieser Präsentation nimmt auch Paul Guggenheim (Direktor der ersten Mattel Niederlassung in Europa in Genf und Verantwortlichen für die den Aufbau der Geschäftsstruktur von Mattel in Europa) teil. Er ist von diesem Event so beeindruckt, dass er Anne Marie Crivelli auch im darauffolgenden Jahr damit beauftragt, sich der aktuellen Barbie Kollektion anzunehmen, und weitere Modelle, die von Mannequins der Öffentlichkeit präsentiert werden sollten, zu schneidern.
Im Oktober 1965 findet schließlich eine ähnliche Präsentation wie im Vorjahr statt, diesmal jedoch in Genf. Dort sind auch Ruth Handler und ihr Ehemann Elliot anwesend, die gerade eine Europareise unternehmen, um die neuen europäischen Lokalitäten von Mattel SA International zu besuchen. Anschließend kann man dieselbe Veranstatlung auch in anderen europäischen Ländern (Italien, Niederlande, Österreich, Schweden) besuchen. Auch in Berlin gibt es die Gelegenheit, sich die Präsentation anzuschauen. Unter den in lebensechter Größe präsentierten Kleidungssets befinden sich unter Anderem auch Midnight Blue und Fashion Editor. Während die Mannequins die Kleider vorführen, sind auf den Außenbereichen des Laufstegs Barbiepuppen mit denselben Kleidungssets bekleidet aufgereiht oder das Model trägt eine passend gekleidete Barbie mit sich und präsentiert diese.
Ein wunderbares Zeitzeugnis ist ein Bericht vom 02.10.1965 vom rbb Fernsehen – Berliner Abendschau. In diesem Fernsehclip sind unter anderem Bilder der Veranstaltung in Berlin zu sehen, bei der Kinder und ihre Eltern (meist Mütter) an Tischen sitzend den Laufstegmodels bei der Präsentation der Barbie Kleider in Lebensgröße zusehen. Als Zielgruppe werden Mädchen zwischen 9 und 14 Jahren genannt. Hier das komplette Transkript der Sendung:
"Kennen Sie Barbie?
Vor 6 Jahren in Amerika erschaffen, hat dieses reizvolle Geschöpf bereits in 55 Ländern der Erde den Spielzeugmarkt erobert. Alleine in Deutschland sind schon 1 Million Barbies im Handel. Nun rühren die cleveren Manager auch bei uns kräftig die Werbetrommel. Barbie soll Berlin erobern. Gedacht für Mädchen zwischen 9 und 14 Jahren, die dem eigentlichen Puppen-spielalter schon entwachsen sind, soll Barbie die geschmackliche Erziehung des Teenagers modisch beeinflussen. Zu Barbies Ausstattung gehört so manches, was sich nicht einmal die Mama der kleinen Puppenmutter leisten würde. Vom frühen Morgen bis zum späten Abend ist Barbie Up-To-Date.
Um Barbies Kleiderumsatz noch zu steigern, führte man gestern einigen hundert jugendlichen Barbie-Fans die Modelle in Lebensgröße vor. Alleine im vergangenen Jahr sind von zehn-tausend Näherinnen 24 Millionen Puppen Kleidungsstücke angefertigt worden. Damit wurde zeitweilig sogar der Umsatz der Damenoberbekleidungsindustrie übertroffen.
53 Modelle stehen zur Auswahl. Um alle Wünsche der kleinen Puppenmütter zu erfüllen, werden die geplagten Väter recht tief ins Portemonnaie greifen müssen. Und so manche Mutter wird sich bei Barbies Anblick demutsvoll ihrer eigenen Kindheit und der geliebten Anziehpuppe aus Papier erinnern. Sie scheint endgültig aus der Mode zu sein. Doch ob die Mannequin Pup-pe unserer Tage pädagogisch wertvoller ist, sei dahingestellt. Auf jeden Fall ist Barbie ein Bomben Geschäft."
Den Fernsehbericht aus der ARD Mediathek könnt ihr hier sehen: https://www.ardmediathek.de/video/rbb-retro-berliner-abendschau/barbie-puppen/rbb-fernsehen/Y3JpZDovL3JiYl84NjMzNDU4YS0yY2JiLTRiM2UtYTVlYy0zNWIxZTRjMTQ5YWFfcHVibGljYXRpb24
Anne Marie Crivelli wird also im Jahr 1965 schlussendlich mit dem Entwurf von Barbiekleidung nach dem Vorbild der pariser Haute Couture für den europäischen Markt beauftragt. Sie hat hierbei freie Hand. Die einzige Vorgabe ist, dass die Modelle nicht „avant garde“ sein sollen.
Crivelli entwirft daraufhin 11 Kleidungssets. Ihre Inspirationen bekommt sie durch die Stoffe, die in ihrem Modeatelier verfügbar sind. Für das Modeset Quartier Latin zum Beispiel wird sie von einem Stoff inspiriert, den die Pariser Modefirma Carven für einige ihrer Kleidungs-stücke verwendet. Carven ist zu diesem Zeitpunkt, wie auch Coco Chanel, eine der wenigen erfolgreichen weiblichen Modeschöpferinnen.
Bei den fertigen Kreationen von Anne Marie Crivelli handelt es sich schlussendlich um vier Abendkleider: ein an Chanel angelehntes Kostüm, zwei Cocktailkleider, ein Sommerkleid, ein Kleiderset für Studentinnen mit einem blauen Rock, ein Strandset und ein Golfset. Als Zubehörteile nutzt sie meist bereits existierende Accessoires von Mattel, wie Schuhe und Handschuhe.
Anschließend wird eine französische Firma mit der Marktforschung beauftragt. Denn nur, wenn Mattel einen Nutzen in der Herstellung dieser speziellen Kleidungssets für den europäischen Markt sieht, stehen die Chancen gut, dass der Fabrikation zugestimmt wird. Innerhalb der Marktforschung werden junge Mädchen sowohl zu ihrer Meinung über die neuen Kreationen als auch zu den US-amerikanischen Kleidungssets befragt. Dabei stellt sich heraus, dass die französischen Modelle zwar sehr gut bei den Mädchen ankommen, jedoch auch einige Outfits der regulären Linie. Trotzdem stimmt Mattel der Produktion zu.
Die Reproduktion von Crivellis Prototypen findet in Japan statt. In einem Brief aus dem Jahr 1965 übersendet Guggenheim Anne Marie Crivelli einen Scheck über 3500 Francs. 1 Franc entspricht damals dem Wert von 0,82 DM. Mit diesem Betrag werden ihr die Rechte an ihren elf Kreationen abgekauft. Teil der Vereinbarung ist, dass hiermit die Produktion von fünf dieser Kleidungssets abgedeckt ist. Für jedes weitere schlussendlich zusätzlich produzierte Kleidungsset soll Crivelli weitere 400 Francs erhalten.
Bevor die Prototypen nach Japan zur Reproduktion geschickt werden, fertigt Crivellis damaliger Freund Fotografien von ihnen an. Dies sind die einzigen noch existierenden Fotos. Sie können im Buch „Barbie en France“ von Eric Chatillon bewundert werden.
Schlussendlich werden leider nur drei der Prototypen ausgewählt, nach denen dann die Kleidungssets für den europäischen Markt angefertigt werden. Die anderen Vorlagen werden aus verschiedenen Gründen abgelehnt. So ist das rosafarbene, an Chanel angelehnte Kostüm wohl dem bereits produzierten Fashion Luncheon zu ähnlich.
In Japan werden exakte Kopien der Stoffvorlagen hergestellt und für diese Modesets verwendet. Die ursprünglichen Designs werden jedoch nicht komplett übernommen, sondern teilweise abgeändert.
Nachdem Crivelli die fertigen Produktionen zu Gesicht bekommt, ist sie zwar sehr beeindruckt davon, wie gut es den Japaner gelungen ist, die Original-Stoffe zu kopieren. Jedoch ist sie von den vorgenommenen Änderung nicht gerade positiv überrascht. Sie äußert sich dann auch dahingehend, dass eine Studentin an der Sorbonne niemals eine Mode wie Sorbonne beziehungsweise Quartier Latin zur Universität tragen würde.
Im Jahr 1966 kommen diese drei von ihr kreierten Kleidungssets schließlich – wenn auch dem US-amerikanischen Geschmack entsprechend angepasst – in die Regale der europäischen Spielzeuggeschäfte. Wobei ich bisher nur Abbildungen der Outfits in deutschen und französischen Booklets finden konnte, und es deshalb durchaus möglich ist, dass diese Modelle nicht in ganz Europa, sondern nur in Frankreich und Deutschland vertrieben werden.
Im Gegensatz zur weitverbreiteten Annahme, die drei Modesets Debütantinnen Gala (auch - vielleicht fälschlicherweise? - als Gala Abend bezeichnet) (in Frankreich: "Bal des petits lits blancs" - direkte Übersetzung: "Ball der kleinen weißen Betten"), Atelierfest (in Frankreich: "Roseraie" - direkte Übersetzung: "Rosengarten") und Sorbonne (der Name der pariser Universität) (in Frankreich: Quartier Latin - benannt nach dem traditionellen Studentenviertel in Paris) wären nur ein Jahr lang verkauft worden, deuten die französischen Barbie Booklets darauf hin, dass zwei dieser Outfits in Frankreich mehrere Jahre auf dem Markt sind. Atelierfest ist tatsächlich das einzige dieser Kleidungssets, das nur ein Jahr lang zu haben ist.
1966: Alle 3 Sets sind in Deutschland und Frankreich erhältlich
1967/68: In Deutschland gibt es die drei Sets nicht mehr zu kaufen. In Frankreich sind "Debütantinnen Gala" und "Sorbonne" noch erhältlich
Übrigens gibt es diese drei Kleidungssets in geringen Mengen auch in Japan zu kaufen. Es ist jedoch nicht näher bekannt, in welchem Zeitraum und in welcher Auflage. Es könnte auch sein, dass sie dort nicht mit allen Accessoires erhältlich sind, wie die Sets in Europa. Sie sind in keinem japanischen Barbie Booklet abgebildet.
Somit ist der Ausdruck "europäische Exclusiv-Outfits" etwas irreführend und entspricht nicht ganz den Tatsachen.
Debütantinnen Gala/Bal des Petits Lits blancs ("Gala Abend") Artikelnummer 1677
Unter den 3 verbliebenen von Crivelli hergestellten Kreationen befindet sich das Outfit mit der Artikelnummer 1677 Bal des Petits Lits blancs, in Deutschland im Prospekt unter Debütantinnen Gala auf den Markt gebracht (Es könnte sein, dass es auf den Verpackungskartons mit Gala Abend beschriftet ist und daher dieser Name, unter dem das Outfit bei Sammlern bekannt ist, herrührt).
Die französische Bezeichnung ist auf eine gleichnamige Wohltätigkeitsveranstaltung zu Gunsten tuberkolosekranker Kinder zurückzuführen, die in Frankreich im Jahr 1918 ins Leben gerufen wurde. Promintente Besucher des Balls waren 1966 unter anderem Fürstin Gracia Patricia und Fürst Rainier von Monaco.
Zum ursprünglichen Entwurf gehören weißen Pumps, die jedoch durch transparente offene Schuhe mit silberfarbenen Glitzerpartikeln ersetzt werden. Eine passende silberfarbene Handtasche, eine Perlenkette und eine kleine Tanzkarte „carnet de bal“ werden hinzugefügt. Beim „carnet de bal“ handelt es sich um zwei gefaltete Doppelseiten aus weißem Papier. Das innere gefaltete Papier ist dünner als das äußere. Sie werden von blauen Garnsträngen zusammengehalten, welche unten zusammengebunden sind und deren Enden nach unten auslaufen. Zwei große und eine kleine blaue Blume schmücken die Vorderseite, auf der sich in dunkelgrauen Großbuchstaben die Aufschrift CARNET DE BAL befindet. Die Tanzkarte gibt es nur zu diesem Outfit und ist deshalb heutzutage extrem rar.
Mit 29,79 DM ist dieses Kleidungsset zwei bis dreimal so teuer, wie die anderen Outfits dieser Zeit.
Das italienische Prospektheft von 1966/67 entspricht dem französischen Heft von 1966 und zeigt dieses Outfit zwar, jedoch ohne Namensbezeichnung und Preisangaben, so wie bei den anderen abgebildeten Modesets. Es ist also definitiv in Italien nicht verkäuflich und somit kann man davon ausgehen, dass es das rarste dieser drei Crivelli Modelle ist.
Interessanterweise ist auch das reguläre Kleidungsset Shimmering Magic 1664 in Italien nicht erhältlich.
Man kann nur spekulieren, warum. Ich nehme an, dass zum Zeitpunkt der Markteinführung der 1966er Kollektion in Italien beide Outfits nicht mehr in ausreichender Menge verfügbar waren bzw. deren Produktion eingestellt wurde. Beide Modesets sind sehr aufwändig und vielleicht war die Produktion zu teuer geworden oder es gingen für die Outfits benötigten Rohstoffe aus.
Atelierfest/Roseraie/Rosa e nero Artikelnummer 1680 (21001680)
Das zweite produzierte Outfit Roseraie, (Artikelnummer 1680) oder in Deutschland Atelierfest wird ursprünglich von Crivelli als Abendbekleidung entworfen, zu der eine Hose gehört. Diese wird von ihr dann durch einen langen Rock ersetzt.
Mattel sieht das Outfit aber eher als Cocktail-Garderobe, und so wird entschieden, den Rock zu kürzen und ein Cocktail-Ensemble daraus zu machen. Folgende Accessoires werden hinzugefügt: Schwarze, hochhackige Pumps, eine rosafarbene Tasche, die vom Stoff her dem rosafarbenen Oberteil des Sets entspricht, und auf dem sich derselbe Strassstein befindet, der auch auf dem Oberteil angebracht ist sowie rosafarbene Handschuhe.
Anders als oft angenommen, handelt es sich beim Material des Rocks nicht um dasselbe, welches beim Kleid Solo in the Spotlight #982 verwendet wird. Der Stoff des Rocks von Atelierfest ist dicker, weicher, und die Glitzerfäden sind eingewebt. Bei Solo in the Spotlight ist der Glitzer oberflächlich aufgebracht und kann deshalb leicht abgerieben werden. Leider gibt es dennoch Kopien aus dem “Solo in the Spotlight Stoff“, die als echt verkauft werden. Hier sollte man also sehr genau hinsehen.
In Italien gibt es dieses Outfit auch zu kaufen, es wird dort unter der eher trockenen Bezeichnung Rosa e nero (Rosa und Schwarz) angeboten.
In Japan wirbt eine japanische Kosmetikfirma in den 60ern in einem Kalender mit einer dunkelhaarigen Bubble Cut Barbie - bekleidet in Atelierfest. (Abgebildet im Buch: "Barbie in Japan" von Keiko Kimura Shibano*).
Das in Japan erhältliche Set kommt mit zwei unterschiedlichen japanischen Booklets - und anstelle des Perlenarmbands der europäischen Version - enthält es das Armband von Resort Set #963 bzw. Golden Evening #1610.
Das Set hat in Japan die Artikelnummer 21001680:
Bemerkenswerterweise ist die Bluse aus Atelierfest in Japan aber auch Teil eines anderen - japanischen - Exclusiv-Sets: der japanischen Version des Outfits Theatre Date. Dieses wunderschöne Set besteht aus einem Rock und einer Jacke, für die der Stoff von Evening Splendour verwendet wird. Jedoch wird der Stoff - wie auch bei weiteren japanischen Exclusiv-Outfits - umgedreht, das heißt man sieht die "Evening Splendour" "Innenseite" außen*.
Sorbonne/Quartier Latin/La Sorbona Artikelnr. 1679
Das Modeset Quartier Latin – in Deutschland Sorbonne (nach der gleichnamigen Universität in Frankreich) - Artikelnummer 1679 - welches von Mattel als Studentinnen-Outfit mit grünen, hochhackigen Pumps auf den Markt gebracht wird, ist von Anne Marie Crivelli ursprünglich als Golfbekleidung gedacht, und beinhaltet zum Zeitpunkt des Entwurfs weiße Turnschuhe. Die Brille - die der des Modesets „Poodle Parade“ entspricht - und die anderen Accessoires werden nachträglich von den Verantwortlichen von Mattel hinzugefügt.
Bei den Büchern handelt es sich um das gelbe ENGLISH Buch und das blaue GEOGRAPHY Buch, welche auch bei verschiedenen Skipper Outfits zu finden sind. Das dritte Buch ähnelt Skippers grünem ARITHMETIC Buch – es trägt jedoch die Aufschrift ART und ist nur im Set von Sorbonne enthalten. Ein roter und ein beigefarbener Bleistift gehören dazu. Interessanterweise gibt es zwei Buchgürtel.
In Italien wird dieses Modeset unter dem Namen La Sorbona im Katalog aufgeführt.
Bild-Quellen:
Folgendes, mit Sternchen markierte Foto wurden freundlicherweise bereitgestellt von:
** anonyme Sammlerin, USA
Literatur-Quellen:
Crivelli und ihre Entwürfe: Eric Chatillon – Barbie en France – Editions Dollexpo (ca. 2004)
"Barbie in Japan" von Keiko Kimura Shibano
Variationen
Schon von den Anfängen der Produktion von Barbiekleidung an gibt es immer wieder Outfit Variationen. Oft ändern sich nur Details. Manchmal wird aber auch ein Stoff durch einen völlig anderer Stoff oder andere Farbkombinationen ersetzt. Diese Variationen sind weltweit zu finden.
Zu verdanken sind diese Abweichungen von der regulären Linie damaligen Engpässen bei der Beschaffung von Stoffen, Bändern, etc. Ist einmal ein vorgesehener Stoff nicht verfügbar, so wird die Produktion nicht eingestellt, sondern mit Ausweichstoffen fortgeführt. Manchmal sind auch noch Materialien vorheriger Bekleidungssets übrig, die für neue Sets aufgebraucht werden. Oft unterscheidet sich der nachbestellte Stoff auch ein wenig vom Vorgänger. So ist zum Beispiel das Pak Kleid Red Delight von 1966 zwar auf den ersten Blick identisch mit dem roten Kleid aus Matinee Fashion von 1965. Das Material und die Farbe unterscheiden sich jedoch leicht. (Bilder folgen)
Sehr selten gibt es auch Variationen, bei denen es sich um Muster handelt, die vor der Entscheidung für eine Variante zur Auswahl hergestellt werden, und die dann ebenfalls abverkauft werden.
Gleichzeitig gibt es jedoch auch Variationen, die nur auf dem deutschen oder europäischen Markt zu finden sind.
So wird in Deutschland eine Version des Outfits Dinner at Eight #946 (1963/64) verkauft, bei der zusätzlich noch hell orangefarbene lange Hand-schuhe dazugehören. Saturday Matinee #1615 (1965) gibt es in Deutschland mit dem braunen Fellbesatz, jedoch auch – sehr selten – mit hellbraunem.
Vom Outfit Reception Line gibt es in Deutschland eine Version aus einem helleren blauen Stoff. Vom Fashion Pak “Polka-Dot” (gepunkteten) Kleid (1962/63) ist bei uns eine hellblaue Variation zu finden. Es handelt sich hierbei um denselben Stoff, der zum Beispiel 1964 für das Kleid von Little Red Riding Hood and The Wolf #880 verwendet wird. Das Kleid kommt zu einem Zeitpunkt auf den deutschen Markt, bei dem es in den USA schon nicht mehr erhältlich ist.
Auch vom American Girl Badeanzug gibt es Abwandlungen, die nur in Japan und Europa verfügbar sind. So tragen zum Beispiel die American Girls oder Bendable Leg Barbies mit rosafarbenem Teint (aber auch Sidepart Barbies mit hautfarbenem Teint) hier manchmal einen Badeanzug, dessen oberer Teil dem Stoff von Allans Badejacke entspricht.
Eine weitere Abwandlung – nämlich einen Badeanzug mit mittelblauem Unter-teil und regulären Oberteil – habe ich an einigen sogenannten Deutschen Bendable Legs Puppen gefunden.
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